Magendrehung des Hundes – ein echter Notfall

Magendrehung des Hundes – ein echter Notfall

Viele Hundebesitzer fürchten sich vor einer Magendrehung ihres Vierbeiners. Besonders Hunde großer und tiefbrüstiger Rassen – wie zum Beispiel Deutsche Dogge, Dobermann, Bernhardiner, Setter, Weimaraner etc. – im mittleren Alter (ab 5 Jahren) haben ein erhöhtes Risiko zur Entwicklung einer Magendrehung.

Als zusätzlich prädisponierende Faktoren gelten:

  • vorberichtliche Magendrehung naher Verwandter
  • Fütterung mehrerer Mahlzeiten pro Tag (mehr als 2 Mahlzeiten)
  • große Futterkroketten/-stücke und eine hastige Futteraufnahme
  • Bewegung oder Stress nach der Futteraufnahme
  • ein besonders ängstliches oder aggressives Temperament des Hundes
  • ein verlängertes Lebermagenband

Was ist eine Magendrehung?

Bei der Magendrehung dreht sich der Magen des Hundes um seine Achse, verschließt somit das Lumen des Magens und verhindert die physiologische Magenentleerung. Der Mageninhalt produziert Gase, die nicht entweichen können. Der aufgegaste Magen erhöht den Druck in der Bauchhöhle, welcher wiederum den venösen Rückfluss durch eine direkte Kompression behindert. Es kommt daraufhin zum Kreislaufversagen und Kollaps.

Wie kann man eine Magendrehung erkennen?

Folgende klassische Symptome können in Verbindung mit einer Magendrehung auftreten:

  • Umfangsvermehrung des Bauches, harter schmerzhafter Bauch
  • erfolgloses Erbrechen oder der Versuch zu Erbrechen, Würgen
  • Unruhe
  • vermehrtes Speicheln
  • blasse Schleimhäute
  • Schwäche

Was ist zu tun, wenn man eine Magendrehung vermutet?

Eine Magendrehung ist ein lebensbedrohlicher Notfall. Zeigt Ihr Hund eines oder mehrere Anzeichen einer Magendrehung, suchen sie zügig einen Tierarzt auf.

Wie kann man einer Magendrehung vorbeugen?

Füttern Sie maximal zwei Mahlzeiten eines qualitativ hochwertigen Futters pro Tag. Achten Sie nach jeder Mahlzeit auf eine Verdauungspause von etwa 45 Minuten. Verwenden Sie bei hastigen Fressern eine spezielle Futterschüssel, die das Schlingen verlangsamt.

Bei hochriskogefährdeten Tieren kann man den Magen prophylaktisch an der Bauchwand befestigen (Gastropexie). Wir führen diesen Eingriff laparoskopisch assistiert durch. Gerne beraten wir Sie diesbezüglich in unserer Praxis.

Was macht der Tierarzt?

Zuerst werden stabilisierende Maßnahmen wie Infusionstherapie, Abgasen des Magens, Schmerztherapie etc. eingeleitet. Sobald der Hund stabil genug für eine Narkose ist, wird eine Operation durchgeführt und der Magen an der Bauchwand befestigt. Je schneller eine Magendrehung erkannt und behandelt wird, desto höher sind die Überlebenschancen. Leider können auch bereits erfolgreich operierte Tiere (ca.10-25%) an den Folgen der Erkrankung (z.B. Blutvergiftung, Herzversagen, Absterben der Magenwand etc.) versterben.

Klassische Symptome einer Magendrehung

  • Umfangsvermehrung des Bauches, harter schmerzhafter Bauch
  • erfolgloses Erbrechen oder der Versuch zu Erbrechen, Würgen
  • Unruhe
  • vermehrtes Speicheln
  • blasse Schleimhäute
  • Schwäche
Fach- und Überweisungsklinik für Hunde und Katzen